Samstag, 13. April 2024

15.30 – 16.30 Uhr

Das starke ICH für ein erfolgreiches WIR
Sabine Asgodom
Managementtrainerin und Autorin, München

Was brauchen Unternehmen für den Erfolg? Wenn es unseren Mitarbeitenden gut geht, geht es dem Team gut. Wenn es dem Team gut geht, geht es den Kundinnen und Kunden gut. Wenn es den Mitarbeitenden und den Kunden gut geht, geht es dem Unternehmen gut. Wie schaffen wir es, diese Kausalität zu erreichen?

„Positive Leadership“ ist das Stichwort. Der amerikanische Wirtschaftspsychologe Prof. Kim Cameron hat in seiner 20-jährigen Forschung nachgewiesen, dass Unternehmen, die nach diesem Prinzip geführt werden, bessere wirtschaftliche Erfolge erzielen, indem sie:

  1. positive Beziehungen, Mitgefühl und Freundlichkeit fördern,
  2. positive Kommunikation, Offenheit und Ehrlichkeit unterstützen,
  3. positive Bedeutung und Sinnhaftigkeit in der Arbeit betonen.

Das erfordert reflektierte Führungskräfte, die als erste selbst gut für sich sorgen. Denn wer sich selbst durch Stress und Überlastung nicht mehr fühlt, kann kein Mitgefühl für seine Mitarbeitenden entwickeln. Stress, so die Forschung, blockiert das Denken und Fühlen. Positive Emotionen lassen uns klar denken, kreativ sein und auf gute Ideen kommen.

Deshalb ist eine der edelsten Führungsaufgaben, den Mitarbeitenden einen Raum zu schaffen, in dem sie entspannt arbeiten können. Und das geschieht dadurch, dass Führungskräfte für positive Gefühle sorgen, z. B. Stolz, Freude, Genuss, Dankbarkeit.

Menschen wollen berührt werden - durch Stimme, Sprache und sich gesehen fühlen. Das bedarf bei Führungskräften der kognitiven Empathie. Grundlage: „Ich kann mir vorstellen, wie sich jemand fühlt.“ Diese Empathie kann man lernen und vertiefen. Dazu gehört die Fähigkeit, die Unterschiedlichkeit von Menschen zu ertragen und zu bejahen.

Um diese Unterschiedlichkeit zu verstehen, helfen bewährte Coaching-Tools wie Interesse zeigen, „Fragen statt Sagen" oder „Einfach mal die Klappe halten“.

Bei anstehenden Veränderungen ist das Wichtigste, die Mitarbeitenden mitzunehmen. Dabei hilft die 4-A-Methode:

  1. Absicht. Das Ziel ist für alle klar und verständlich.
  2. Ambivalenz. Die Ängste der Mitarbeitenden vor dem Neuen werden ernstgenommen und besprochen.
  3. Die Attraktivität des Ziels muss hoch sein, wenn alle daran mitarbeiten sollen.
  4. Wenn die drei Phasen erfolgreich bewältigt worden sind, beginnt die Aktion.

Um es mit Nietzsche zu sagen: „Wer ein Warum fürs Leben hat, kann fast jedes Wie ertragen“.

Bildnachweis: Quirin Leppert